Es gibt wenig andere Sportarten die so umfassend die motorischen Fähigkeiten schulen wie Tennis. Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft und die koordinativen Fähigkeiten werden durch die verschiedenen Facetten des Tennisspiels gefordert und gefördert. Darüber hinaus stärkt Tennis das Herz-Kreislaufsystem und ist damit ein besonders effektives Ausdauertraining. (Schnohr et al., 2018)
Neben den physischen Aspekten kommt noch die mentale Komponente hinzu: Nicht nur der Körper wird durch Tennis gefordert, sondern auch der Kopf. Tennis fördert bei regelmäßiger Ausübung auch die Konzentrationsfähigkeit. Neue Untersuchungen aus der Hirnforschung kommen zu dem Ergebnis: „Sport macht klug“. Dabei wird „klug“ definiert als aufmerksamer, gelassener, aufnahmefähiger und damit lernfähiger. Nach dem Sport kann man sich besser fokussieren und auch Störreize leichter ausblenden. (Kubesch, 2021)
Die Sportart Tennis fordert den Kopf besonders stark heraus. Es gilt schließlich, unter Zeit-, Präzisions-, Situations- und Gegnerdruck, vielfältige Entscheidungen zu treffen. Sei es die richtige Schlagauswahl oder das passende Tempo des Balles, die Ballflughöhe die Platzierung im Feld und die Rotation des Balles. Besonders die Fokussierung auf den Ball spielt eine wesentliche Rolle. Dieser Fokus verbunden mit einer hohen Konzentrationsfähigkeit kann auch auf andere Lebensbereiche übertragen werden.
Präventionskurs für Kinder, warum?
Es erscheint daher sinnvoll auch Kinder schon früh mit einfachen Übungs- und Spielformen aus dem Tennis- und Rückschlagspielbereich zu begeistern.
Hier setzt das neue Konzept „Motion on Court – Ausdauertraining für Kids“ an. Das Konzept ist als Präventionskurs bei der Zentrale Prüfstelle Prävention mit dem Prüfsiegel „Deutscher Standard Prävention“ zertifiziert und damit nach §20 bezuschussungsfähig bei den Krankenkassen.
Für alle Eltern also ein echter Pluspunkt: Ein qualitativ hochwertiger und zertifizierter Sportkurs, welcher darüber hinaus auch noch von den Krankenkassen bezuschusst wird. Die Eltern reichen einfach nach Kursende die Teilnahmebescheinigung bei ihrer Krankenkasse ein und erhalten die Erstattung.
Aufgrund des Bewegungsmangels sind Übergewicht und Adipositas bei Kindern in Deutschland ein ernstes Problem. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014-2017) zeigen, dass 9,5 % der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig sind, 5,9 % sogar adipös.
Als Folge können verschiedene Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Gelenkprobleme oder Depressionen auftreten. In der Kindheit entwickeltes Übergewicht wird oftmals ein Leben lang beibehalten. Durch die Reduktion des Bewegungsmangels sollen auch diesen negativen Folgen vorgebeugt werden.
Im Kurs werden mit attraktiven und abwechslungsreichen Übungen mit Ball und Schläger eine hohe Leistungsbereitschaft und ein hohes Maß an Spaß und Bewegungsfreude bei den Kindern beobachtet. Der hohe Aufforderungscharakter und die für viele Kinder neue Bewegungserfahrung, werten den Kurs auf und sorgen für jede Menge Abwechslung.
Neben kindgerechten Vermittlungsmethoden stehen besonders Spaß an der Bewegung sowie die Schulung der Ausdauer und gewissen Teilen der Kraft, Koordination und Beweglichkeit, sowie soziale Kompetenzen im Mittelpunkt.
Durch die Gruppendynamik und die Unterstützung durch passende, motivierende Musik, soll jedes Kind zur Aktivität motiviert werden und je nach persönlichem Trainingszustand einen optimalen Trainingseffekt erfahren.
Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sportlicher Inaktivität stehen, sollen vermindert werden. Hierbei geht es vor allem um die Minimierung von Erkrankungswahrscheinlichkeiten durch die Verbesserung des Fettstoffwechsels, eine wirkungsvolle Bluthochdrucksenkung, eine Verringerung der Diabetes-Wahrscheinlichkeit, die Verminderung von Übergewicht und Adipositas, eine Stressverringerung, die Stärkung des Immunsystems und primär die Bekämpfung von Bewegungsmangel.
Welche Zielgruppe wird angesprochen und wie ist der Kurs aufgebaut?
Die Zielgruppe bei „Motion on Court – Kids“ sind Kinder im Alter von 6-12 Jahre. Es ist ein gesundheitsorientiertes Bewegungstraining und entspricht dem individuellen Ansatz der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und verfolgt das Präventionsprinzip „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität“.
Mit vielfältigen Bewegungsformen wie Walken, Laufen, Ausdauerübungen/-zirkel und Ball- und Bewegungsspielen wird Motivation für sportliche Bewegung gefördert und das Gruppengefühl gestärkt.
Neben kindgerechten Vermittlungsmethoden stehen besonders Spaß an der Bewegung sowie die Schulung der motorischen und sozialen Kompetenzen im Mittelpunkt. Der Leistungsgedanke rutscht dabei in den Hintergrund, sodass jedes Kind mit Spaß in den eigenen individuellen Ressourcen gefördert werden kann.
Die Struktur des „Motion on Court – Kids“ Programmes ist wie folgt aufgebaut. Eine Einheit findet wöchentlich über mindestens 60 Minuten mit Gruppen von 6-12 Kindern statt. Ein Kurs umfasst elf Einheiten, wovon in zwei Einheiten explizit die Eltern oder Erziehungsberechtigten mit eingebunden werden.
Die Gesundheit der heranwachsenden Generationen zu fördern, ist eines der wichtigen Ziele der Gesundheitspolitik in Deutschland. In der Kindheit werden wesentliche Grundlagen für die Gesundheit in späteren Jahren gelegt. Daher ist es das Ziel, ein gesundes Aufwachsen der Kinder zu fördern.
Besonders für Kinder die unter Bewegungsmangel leiden oder zu Übergewicht neigen ist „Motion on Court – Kids“ genau das Richtige. Die geschulte Kursleitung fördert und fordert die Kinder und kann dadurch helfen neue Bewegungsgewohnheiten aufzubauen und für einen gesunden und aktiven Alltag sorgen.
Wer kann Kurse anbieten?
Nicht nur Tennistrainer mit einer entsprechenden präventiven-Grundqualifikation und Übungsleiter mit der DOSB B-Lizenz Prävention können die Kurse anbieten. Insbesondere Physiotherapeuten, Sportlehrer, Sportwissenschaftler mit abgeschlossenem Grundstudium oder Ärzte sind als Kursleiter für „Motion on Court – Kids“ Kurse aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung prädestiniert.
Da bereits die geforderte Grundqualifikation in Form einer staatlichen oder universitären Ausbildung vorhanden ist, wird lediglich noch eine Einweisungsschulung in das Konzept benötigt. Diese zweistündige Schulung wird per Online-Seminar angeboten. Man kann also bequem von zuhause, ohne Fahrtwege und weiteren Zeitverlust, teilnehmen und sich die Zertifizierung sichern.
Eine umfassende Tenniserfahrung wird vom Kursleiter nicht vorausgesetzt. Es geht im Kurs nicht darum die Sportart Tennis zu vermitteln oder Tennistechniken zu lehren. Der Tennisschläger und die Bälle sind vielmehr als methodisches Hilfsmittel und zur Motivationssteigerung anzusehen.
Denn durch Ball und Schläger entsteht ein hoher Aufforderungscharakter bei den Kindern und vor allem jede Menge Abwechslung und Spaß. Und genau hier besteht der große Vorteil. Es können neue Zielgruppen angesprochen werden und aufgrund der Krankenkassenbezuschussung auch deutlich höhere Teilnahmegebühren verlangt werden, womit das eigene Stundenhonorar angehoben werden kann. Es ist damit also ein echter Mehrwert gegeben.
Literatur
Flügel, F. (2018). Gesundheitssport Tennis: Motion on Court – Prävention. Stuttgart. Neuer Sportverlag
Flügel, F. (2013). Das Power-Court-Konzept: Entwicklung und Evaluation eines Präventionssportangebots im Bereich Tennis. Universität Göttingen
Robert Koch Institut (2027). KiGGS Welle 2, 2014-2017. Zugriff am 20.12.2023 unter: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Kiggs/kiggs_2/Kiggs_2_node.html
Kubesch, S. (2021). Sport macht klug. Zugriff am 02.01.2022 unter: https://www.spektrum.de/news/training-sport-macht-klug/1782986
Schnohr, P. et al. (2018). Various Leisure-Time Physical Activities Associated with Widely Divergent Life Expectancies: The Copenhagen City Heart Study. Mayo Clinic Proceedings, 93(12), 1775 – 1785.