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Wissen und Inspiration

Prävention - mehr als „nur“ Wirbelsäulengymnastik

Philipp Borgböhmer   •   26.02.2021

Lesezeit: 3,0 Minuten

Das Image von Präventionskursen im Wandel

Prävention ist so viel mehr als Wirbelsäulengymnastik. Doch wie entstauben wir das Thema Prävention? Wie sehen innovative Präventionskonzepte aus? Und welchen Einfluss hat die Pandemie dabei? Damit wir uns da nicht falsch verstehen: Ich bin ein totaler Fan von Wirbelsäulengymnastik, allerdings ist dieses Thema, vor allem in Verbindung mit dem Wort Prävention, unglaublich verstaubt. Prävention kann so viel mehr als den Versicherten in einer GKV mit der X. Wirbelsäulengymnastik weiterhin zu langweilen und zu verwirren.

Wie entstauben wir nun das Thema Prävention?

Zuerst sollten wir uns an dieser Stelle einmal das Wort Prävention näher anschauen. Prävention bedeutet Vorbeugung. Laut dem Bundesgesundheitsministerium ist Prävention ein Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Bedeutet also: Mit Präventionskursen möchte man möglichst verhindern, dass man überhaupt Rückenschmerzen bekommt, Gewicht zulegt, an seelischen Leiden erkrankt oder zum Beispiel eine Sucht entwickelt. 

Der Endkunde sucht dazu nach Lösungen und verliert im Sumpf der Angebote oft den Überblick oder weiß im Endeffekt gar nicht, was jetzt das Richtige ist. Richtig ist in allererster Linie, sich überhaupt erst einmal zu bewegen oder wahr zu nehmen, dass man Stress empfindet, der sich im besten Fall nicht manifestieren soll. Daher hat natürlich jedes Präventionskonzept erstmal seine Berechtigung. Aber was würde im Körper und im Gehirn passieren, wenn Bewegung auch in einem Präventionskurs Spaß macht und nicht ein weiteres „Muss“ ist? Was wäre, wenn wir in einem Präventionskurs, wie damals in der Kindheit, neue Dinge erlernen, plötzlich eine Kettlebell auftaucht, die Langhantel integriert wird und wir wirklich hart trainieren? Dann kann es sein, dass unser Körper sich anpasst, unser Gehirn neue Dinge erlernt und wir uns, mit einem breiten Lächeln im Gesicht, präventiv bewegen. Wie klingt das?

Als Anbieter von Präventionskursen wird es Zeit, die Uhren weiter zu drehen. Wir leben im Jahr 2021 und können maximal kreativ sein. Genau das verlangt der Endkunde doch. Innovationen, neue Impulse, spielen, Austausch. 

Und plötzlich war da eine globale Pandemie.

Ich möchte an dieser Stelle keine großen Worte über die globale Corona-Pandemie verlieren. Das Virus hat unser Leben auf den Kopf gestellt und gleichzeitig durften wir schmerzlich feststellen, wie wichtig es ist, körperlich und mental gesund zu sein – spätestens als wir vor leeren Supermarktregalen standen. Für mich war und ist die Krise die größte Belastung, aber gleichzeitig auch die größte Chance, die sich mir in meinem bisherigen Berufsleben gestellt hat. Daher habe ich auch mitten in der Pandemie eine Firma gegründet, die sich ausführlich mit dem Thema Prävention beschäftigt.

Die Krankenkassen und die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) haben recht schnell reagiert und allen Anbietern die Möglichkeit gegeben, Präventionskurse digital anzubieten. Was für ein Schritt. Plötzlich gibt es die Möglichkeit, eine Wirbelsäulengymnastik mit 15 Personen über einen Video-Livestream anzubieten. Zuerst war ich skeptisch, weil man einfach nicht richtig sieht, was die Person auf der anderen Seite der Leitung veranstaltet. Aber auch hier hat man neues dazu gelernt. So kann man die Bewegungen zu Beginn eines Kurses gemeinsam durchgehen und sich anschauen, wie die Bewegungsqualität ist oder gemeinsame Fragerunden an einen Kurs anhängen. Aktuell (Stand 29.01.2021) ist es noch möglich, digitale Präventionskurse bis zum 31.03.2021 durchzuführen. Es bleibt jedoch spannend, ob dieser Zeitpunkt aufgrund der anhaltenden Krisenlage noch einmal verlängert wird. Spätestens dann sollten speziell die Anbieter reagieren, die aktuell ihre Läden schließen mussten.

Was ist denn jetzt innovativ?

Wir als Präventify denken, dass man Prävention wieder attraktiv machen kann. Das bedeutet in erster Linie Kreativität und ein entspanntes Gemüt im Umgang mit der ZPP. Wir denken, dass ein Training mit Kettlebell, Langhantel oder funktionellem Equipment innovativ ist, dass es Konzepte benötigt, die den Kern der Zeit treffen. Gerade arbeiten wir an einem neuen Konzept für Jugendliche, um in dieser Zielgruppe Übergewicht zu vermeiden und mit Bewegungseinheiten die Tabellenspitze von „Playstation und Nachos mit Käse-Dip“ zurück zu erobern. 
Prävention kann „cool“ sein. Wir dürfen uns aber kurz- und langfristig von dem Einheitsbrei trennen und wissen auch, dass die ZPP einem einige Stolpersteine in den Weg werfen könnte. Aber dafür habt ihr ja uns. 😉
 

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Philipp Borgböhmer

Geschrieben von

Philipp Borgböhmer

Philipp ist Gesundheitsmanager (B.A. Fitnessökonomie und MBA Sportmanagement) und Gründer von Präventify. Die Schwerpunkte seiner bisherigen Laufbahn liegen in den Bereichen Prävention und Rehasport. Innerhalb des BGM ist er selbstständig und erarbeitet gemeinsam mit Unternehmen langfristige Konzepte zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Mit Präventify weisen er und sein Geschäftspartner unter anderem in eigene, innovative Präventionskonzepte ein.

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