Stetige Weiterbildung und ein permanenter Wissenstransfer sind das A und O – vor allem in Gesundheitsberufen. Physiotherapie, Sportwissenschaften, Logopädie, Ergotherapie, Pflege etc. sind stark fortbildungslastige Berufsfelder. Fort- und Weiterbildungen können schnell zum finanziellen Klotz am Bein werden! Es gibt jedoch Fördermöglichkeiten, bei denen Du beachtliche Summen bekommen kannst. Wir stellen dir sinnvolle Möglichkeiten zur Förderung deiner nächsten Weiterbildung vor.
Wichtiger Tipp zu Beginn! Egal für welche Förderung du dich interessierst: Erst die Förderung beantragen und danach die Weiterbildung buchen! Bei den meisten Förderprogrammen ist eine nachträgliche Förderung nicht möglich.
1. Die Bildungsprämie
Am 31.12.2021 eingestellt: Die Bildungsprämie wurde vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds ins Leben gerufen. Die Bildungsprämie richtetete sich an Menschen mit geringem Einkommen. Die Bildungsprämie setzte sich aus zwei Teilen zusammen:
- Dem Prämiengutschein
- Dem Spargutschein
Der Prämiengutschein verschaffte dir einen direkten Zuschuss von bis zu 500 €. Mit Hilfe des Spargutscheins konnten vermögenswirksame Leistungen zur Finanzierung der Weiterbildung verwendet werden. Beide waren miteinander kombinierbar oder unabhängig voneinander einsetzbar. Das Programm wurde zum 31.12.2021 eingestellt. Weitere Informationen zur Bildungsprämie findest Du hier.
2. Der Bildungsgutschein
Der Bildungsgutschein ist ein Fördermittel der Agentur für Arbeit und richtet sich an Arbeitslose oder Arbeitnehmer:innen. Der Bildungsgutschein fördert Weiterbildungen, durch die die Arbeitslosigkeit abgewendet, beseitigt oder ein fehlender Berufsabschluss nachgeholt werden kann. Kosten für Weiterbildung, Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Kinderbetreuung werden teilweise oder ganz übernommen. Mehr zum Bildungsgutschein erfährst Du hier.
3. Das Weiterbildungsstipendium
Das Weiterbildungsstipendium ist ein Fördermodell des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es ist für talentierte Nachwuchskräfte unter 25 Jahren gemacht, die bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Das Weiterbildungsstipendium fördert fachliche oder fachübergreifende Weiterbildungen über einen Zeitraum von drei Jahren. Gerne stellen wir dir das Weiterbildungsstipendium genauer vor.
4. Das Aufstiegsstipendium
Das Aufstiegsstipendium ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es unterstützt besonders begabte Berufsqualifizierte während deren erstem Studium bzw. auf dem Weg zu deren erstem Hochschulabschluss. Sowohl ein Vollzeitstudium, als auch berufsbegleitende Studiengänge sind förderfähig. Kommt das für Dich infrage? Dann schau dir unseren Beitrag zum Aufsstiegstipendium an.
5. Das Aufstiegs-BAföG
Das Aufstiegs-BAföG fördert Fortbildungsabschlüsse, die über dem Niveau des Berufsabschlusses liegen. Auch im Gesundheitswesen liegt eine Auswahl an förderfähigen Fortbildungsabschlüssen vor. Die Förderung beträgt insgesamt bis zu 15.000 €. Hier findest Du mehr Informationen zum Aufstiegs-BAföG.
6. Regionale Förderprogramme
Neben den vom Bund und von der Agentur für Arbeit bereitgestellten Förderprogrammen gibt es weitere Fördermaßnahmen der Bundesländer. Diese ähneln im Wesentlichen Bildungsprämie des Bundes. Die jeweiligen Konditionen und Voraussetzungen der Maßnahmen, wie z. B. das jährliche Mindesteinkommen, können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Daher solltest Du Dich speziell für das jeweilige Förderprogramm deines Bundeslandes nformieren.
7. Förderung durch den Arbeitgeber
Finanzielle Hilfe vom Chef wünscht sich bei Fortbildungen jeder. In der Praxis ist dies nicht immer selbstverständlich. Oft ist eine Förderung an individuelle Bedingungen geknüpft. Dies kann z. B. ein bestimmter Zeitraum der Betriebszugehörigkeit sein. Bei einer verfrühten Kündigung droht eine teilweise oder komplette Rückzahlung der Finanzierungshilfe. In der Praxis führt dies immer wieder zu Streitigkeiten. Dennoch sollten Arbeitgeber sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, Geld in ihre Mitarbeiter:innen zu investieren. Im besten Fall wird eine echte Win-win-Situation daraus! Darüber hinaus wird oft vergessen, dass Arbeitgeber:innen Geld vom Land bekommen können, um die eigenen Mitarbeiter:innen zu fördern.
8. Berufsförderungsdienst (BFD) Bundeswehr
Die Bundeswehr begleitet Soldatinnen und Soldaten, bis zu deren Eintritt in den zivilen Arbeitsmarkt nach Dienstzeitende. Hierzu stellt die Bundeswehr Fördermittel für den passenden Bildungsweg bereit. Ein vorheriges Beratungsgespräch beim BFD klärt alles Wichtige rund um das Thema.
Fazit
Wie Du siehst, gibt es eine große Auswahl an Fördermöglichkeiten durch den Bund und die Länder. Da teilweise beachtliche Summen zur Verfügung gestellt werden, solltest Du Dich in Ruhe mit den einzelnen Programmen beschäftigen. Welche Förderung für Dich die passende ist, hängt von deiner individuellen Situation ab. Wichtig: Für das Förderprogramm deiner Wahl solltest Du Dich unbedingt bewerben, bevor Du die Fortbildung buchst! Eine nachträgliche Förderung ist in der Regel nicht möglich!