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Clinical Reasoning

fobimarkt Team   •   17.11.2021

Clinical Reasoning stammt aus den 50er Jahren und hat seinen Ursprung in der Lernpsychologie. Als Clinical Reasoning, auf Deutsch klinische Argumentation, werden die Gedankengänge und Entscheidungsfindung eines Therapeuten während eines therapeutischen Vorgangs bezeichnet. Dabei sollen eigene Denkprozesse deutlich und die eigenen Vorgehensweisen hinterfragt werden. Das Ziel ist es also Kompetenzen in bewusstem, strukturiertem und dokumentiertem Handeln zu entwickeln. Der Vorgang des Clinical Reasoning ist wie folgt: aus den Symptomen des Patienten werden Hypothesen für eine mögliche Diagnose aufgestellt. Um diese dann zu bestätigen, werden die nötigen Untersuchungen durchgeführt.

Bei der Ausbildung zum Therapeuten oder zur Therapeutin ist Clinical Reasoning ein wichtiger Bestandteil. Es sollten nämlich nicht nur die Techniken der zu erlernenden Therapie vermittelt werden, sondern auch selbständiges und logisches Denken. Denn für Experten oder schon länger Berufstätige sind klinische Muster und Schlussfolgerungen aus Hypothesen natürlich einfacher als für Neueinsteiger. Eine Weitergabe des Wissens von Experten an Anfänger ist also essenziell, um auch den bestehenden Wissensstand mit neuen Ideen und Herangehensweisen auszubauen. Ebendies soll mithilfe von Clinical Reasoning gelernt werden.

Um den Lernprozess der Hypothesenfindung übersichtlich zu gestalten und zu vereinfachen, können Hypothesen zunächst in Kategorien eingeteilt werden. Beispiele dafür sind pathologische (krankhafte) Mechanismen, Schmerzquellen, Kontraindikationen, „Yellow Flags“ (Faktoren, die zu einem Problem beitragen können) in physischen, biomedizinischen, sozialen und verhaltungsbedingten Bereichen. Eine Prognose wird dann anhand verschiedener Faktoren wie etwa Dauer, Fortschritt, Irritierbarkeit der Störung, Persönlichkeit und Lebensstil des Patienten und soziokulturellen Aspekte gestellt.

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  • Was ist das hypothetisch-deduktive Modell?

    Das hypothetisch-deduktive Modell ist die Basis des Clinical Reasoning. Hierfür werden zunächst die Symptome des Patienten festgestellt und daraus mögliche Diagnosen gezogen. Diese werden durch weitere Untersuchungen überprüft, bis eine Diagnose belegt werden kann. Auf der anderen Seite gibt es das „Forward Reasoning“, bei welchem anhand der Symptome Muster einer Erkrankung erkannt und anschließend eine Diagnose gestellt wird.

  • Was sind die Ziele von "Clinical Reasoning"?

    Ziele dieses Vorgehens sind das Erkennen von Mustern, woraus "Wenn-Dann"-Schlüsse gezogen werden können. Aus aufgestellten Hypothesen können dann Konsequenzen für die weiter Behandlung gezogen werden. Weiterhin soll damit das eigene medizinische/ therapeutische Vorgehen reflektiert und wenn notwendig angepasst werden.

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